Solarenergie ist nicht nur gut für Industrie und Gewerbe – sie wird dringend benötigt

Solaranlagen in Entwicklungsländern: Viele denken dabei an Solarpanels auf Lehmhütten. Natürlich ist die ländliche Elektrifizierung für Haushalte und Dörfer wichtig – jedoch wird dabei oft das wirtschaftliche Potential der Solaranlagen für Firmen übersehen. Photovoltaik-Solaranlagen auf Industrie- und Gewerbedächern haben die Fähigkeit die Stromversorgung zu verbessern, die Wirtschaftskraft zu stärken und so den Lebensstandard zu steigern.

Verlässliche Stromversorgung: Keine Selbstverständlichkeit in Entwicklungsländern

Eine stabile und kostengünstige Stromversorgung ist nicht nur für die Bevölkerung vor Ort entscheidend, sondern ebenso für Industrie und Gewerbe. Doch die Realität in vielen Entwicklungsländern sieht anders aus: Kontrollierte Stromabschaltungen und ungeplante Netzausfälle gehören zum Alltag.

Warum? Die Energieversorger können mit ihren vorhandenen Großkraftwerken den steigenden Energiebedarf nicht decken, ein unzureichend ausgebautes Netz verschärft die Probleme. Die Konsequenzen sind dramatisch, denn in regelmäßigen Abständen müssen Regionen stundenlang vom Netz getrennt werden, damit die überlasteten Netze nicht komplett zusammenbrechen. Dieser sogenannte Lastabwurf (load shedding) ist eine Notmaßnahme, die in vielen Ländern Afrikas zum Alltag geworden ist.

Ausfall der Stromversorgung: Zahlreiche Probleme für Unternehmen

Für Unternehmen ist die Situation schwierig. Bei einem Stromausfall stehen Betriebe entweder komplett still oder sie schalten kurzfristig auf eigene Dieselgeneratoren um, die den Strom teuer produzieren. Immer entsteht ein hoher wirtschaftlicher Schaden, entweder weil die Produktion ruht oder die Betriebskosten erheblich steigen. Mitarbeiter müssen entlassen werden, im schlimmsten Fall droht sogar der Konkurs. Die BBC hat zu diesem Thema ein Video zur Lage in Ghana veröffentlicht.

Die Realsierung eines Netzausbaus und neuer Großkraftwerke wird Jahrzehnte benötigen. In der Zwischenzeit wird der Energiebedarf erheblich schneller wachsen und die Probleme verschärfen. Solaranlagen sind ein smarter Ansatz, um die Probleme deutlich zu reduzieren – und zwar mittel- und kurzfristig.

Accra, Ghana bei Nacht
Accra, Ghana bei Nacht.

Solaranlagen: Die günstige Alternative für Gewerbe und Industrie

Solaranlagen werden dezentral installiert und können direkt vor Ort Strom produzieren, der lokal verbraucht wird. Sie schaffen gerade für die Leistungsspitzen Abhilfe, die für Netzüberlastungen sorgen. Gerade in der Mittagszeit, wenn die Sonne besonders intensiv scheint und Solaranlagen viel Strom produzieren, wird besonders viel elektrische Energie benötigt, vor allem für Klimaanlagen. Gerade die größeren Solaranlagen von Gewerbebetrieben (20kW bis 200kW) und Industriebetrieben (200 kW bis 5 MW) können schnell die fehlenden Kapazitäten des Netzes ausgleichen.

Gleichzeitig helfen Solarsysteme dabei, die hohen Energiekosten zu senken. 53% der Geschäftsführer in Ghana sagten in einer Studie der Association of Ghana Industries (AGI), dass die hohen Energiekosten die größte Hürde für ihr Unternehmen seien. Den um fast 60 Prozent gestiegenen Stromkosten im 4. Quartal 2015 können Unternehmen durch Solarsysteme zum Eigenverbrauch entgegenwirken. Diese Anlagen verringern den Bezug aus dem Stromnetz und ersetzen die benötigte Energie durch kostengünstigen Solarstrom. Gewerbe- und Industriebetriebe können so bis zu 30% ihrer Energiekosten einsparen. Gleichzeitig werden der CO2 Ausstoß und die Umweltverschmutzung erheblich reduziert.

Eine stabile und kostengünstige Stromversorgung ist nicht nur für die Bevölkerung vor Ort entscheidend, sondern ebenso für Industrie und Gewerbe. Doch die Realität in vielen Entwicklungsländern sieht anders aus: Kontrollierte Stromabschaltungen und ungeplante Netzausfälle gehören zum Alltag.

Starke Firmen = Starke Wirtschaft

Der Einsatz von Solaranlagen für Industrie und Gewerbe kann immensen Einfluss auf die gesamte Wirtschaftskraft dieser Länder haben, denn der Mittelstand erzeugt mehr als 80% aller Jobs in Afrika. Die Unterstützung von Industrie- und Gewerbekunden hat daher auch einen direkten Einfluss auf die Bevölkerung. Firmen Zugang zu Solaranlagen zu bieten, kann entscheidend dazu beitragen, die Energiekosten zu senken und so die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, bestehende Arbeitsplätze zu sichern und neue Jobs für die lokalen Arbeitskräfte zu schaffen. Bei der aktuellen Situation der fehlenen Arbeitsmöglichkeiten für gut ausgebildete Fachkräfte in Ländern wie z.B. in Kenia, ist ein sicherer und wachsender Jobmarkt wichtiger als jemals zuvor.